Wussten Sie, dass man auf Wurzelstöcken und gehäxeltem Astmaterial hervorragend Pilze anbauen kann?
Pilzzucht
Anlegen eines Pilzgarten und was man beachten muss.
Damit Pilze eine gute Ernte liefern ist ausreichend Luftfeuchtigkeit essenziell. Ohne eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit wachsen nur kümmerliche oder gar keine Pilze.
Am besten legt man den Pilz Garten auf der Nord oder Westseite des Gebäudes an. An schattigen und windstillen Orten, nur so hat der Pilz ein ausreichend feuchtes Mikroklima um zu gedeihen. ergänzend kann man die Pilze durch eine Bepflanzung schützen. Besonders geeignet sind krautige Pflanzen mit langen stängeln und großen Blätter. Solche Pflanzen kann man einfach von Hand zur Seite schieben und kontrollieren ob es bereits Pilze gibt. Weniger geeignet sind Gräser, diese bilden einen zu dichten bestand und können Pilze beim Wachstum behindern. Mehrjährige krautige Pflanzen oder auch Stauden genannt. sind optimal Für die Aufgabe, hier ein paar Beispiele:
Herbst-Anemone, Rhabarber, Topinambur, Lupinien, tränendes, Herz Maggikraut, Pfefferminz Engelwurz, dornenlose Himbeeren , durchwachsene Silphie , Virginia Malve oder Salomons Siegel.
Diese Stauden brauchen ein wenig Zeit um anzuwachsen und ausreichend Schatten zu Spenden. deshalb kann man sie im ersten Jahr noch mit einer Gründüngung unterstützen. Gründüngepflanzen wie Sonnenblume oder Raps wachsen schnell und liefern in der Kürze ausreichend Schatten. sie können einfach eine handelsübliche Gründünge Mischung verwenden. Wächst ihnen die Gründüngung zu üppig Einfach ein paar Pflanzen auszupfen und als Mulch auf den Boden legen. Aufbau eines Pilzgartens siehe Skizze.
Natürlich können Sie die Pilzhölzer auch in einer Wildhecke Eingraben, dabei müssen sie aber beachten, das Wildhecken bereits durch Pilze besiedelt sind. Deshalb ein Meter Abstand zu Wurzel Stümpfen und anderen Totholz halten. Außerdem die obersten 5 Zentimeter Boden abschälen und an anderer stelle deponieren, da der Oberboden am stärksten mit Pilzen besiedelt ist. Und diese Bodenpilze neigen dazu unsere Pilzhölzer zu überwachsen. Besonders möchte ich auf den Hallimasch hinweisen, dieser Pilz hat ein äußerst aggressives Wachstum, er greift nicht nur geschwächte Bäume an, sondern kann auch Pilzhölzer überwachsen.
Anlegen eines Pilzbeet
Variante 1; Pilzhölzer ein eingraben. Die obersten 5 Zentimeter das Oberboden werden abgeschält und auf der Seite deponiert. nun wird eine Grube von Ca 20 Zentimeter tiefe ausgehoben (So tief das die Hölzer ungefähr zur Hälfte in der Grube liegen) die Pilzhölzer werden nebeneinander in die Grube gelegt. Sie werden anschließend wieder mit Erde bedeckt. Dabei ist zu beachten dass zwischen den Pilzhölzer keine Hohlräume entstehen. vorallem der Zwischenraum unter den Pilze muss mit Erde gefüllt sein. Dies ist wichtig damit ausreichend bodenkontakt entsteht und die Hölzer ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden. Die Pilze werden nicht komplett mit Erde bedeckt.
so findet man sie später wieder.
Jetzt noch mit Laub oder Stroh abgedeckten und allenfalls mit einem Bodendecker wie Waldsteinia oder Immergrün bepflanzt. Im Abstand von 20 cm um das Pilzbeet werden hochwachsenden, grosblättrige Stauden gepflanzt. Der Boden um das Pilzbeet wird ebenfalls mit Mulch (Laub Stroh Hackschnitzel Rindenmulch ) abgedeckt. (Nebst im Schutz vor dem austrocknen verhindert ein abdecken mit Stroh oder Laub, das fremde Pilz Sporen allzu leicht auf unserer Hölzer gelangen und diese über wachsen können )
Ein Pilzbeet hat eine Länge von 0,5 bis 1m und einer breite von 0,5m es werden jeweils nur Pilze der selben Art und desselben Pilz Stammes verwendet. Wechselt man den Stamm beginnt man ein neues Pilzbeet in einem Abstand von 30 cm. Dies ist wichtig da sich die Pilze sonst gegenseitig in die Quere kommen. Und die eine Art den anderen Pilz über wach sein wird.
Variante 2 Die Pilzhölzer werden auf den Boden gelegt und mit Hackschnitzel abgedeckt. dabei ist zu beachten, dass die Hackschnitzel frisch sind, also nicht älter als 3 Monate. Muss man darauf achten dass es keine Zwischenräume gibt Zwischen Pilz Holz und Boden darf keine Luft sein. Da sonst kein ausreichender bodenkontakt besteht. das pilzbeet wird zusätzlich noch mit Laub oder Stroh abgedeckt um Feuchtigkeit zurückzuhalten. Um das Pilzbett herum können auch hier Stauden gepflanzt werden.
Variante 3 nicht alle Pilze benötigen bodenkontakt. So zum Beispiel das Judasohr der Shiitake und die Schmetterlingstramete diese Pilze wachsen gut ohne bodenkontakt. im Fall vom Shiitake ist dies sogar zwingend. hat der Shiitake bodenkontakt wird er nicht oder nur spärlich fruchten. Das liegt daran dass dieser Pilz in der Natur nur hoch oben in der Baumkrone vorkommt bei Boden Kontakt werden Shiitake Pilze ganz einfach von bodenbürtigen Pilzen überwachsen. Die Pilzhölzer können kreuzweise aufgestapelt werden, dabei sollte beachtet werden dass man sie von allen Seiten beerten kann. Denn die Pilze werden auf jeder Seite aus den Pilz Hölzer rauswachsen Sollten die Pilzhölzer einmal austrocknen kann man sie für 24h ins wasser leden. So saugen sie sich voll und die fruchtung wird ausgelöst. Vorsicht, unter Keinen umständen länger als 24h wässern. Sonst ersticken die Pilzhölzer. Den Pilze brauchen ebenfalls Luft zum Atmen es kann sinn machen eine Sprüh Bewässerung zu installieren diese sprüht dann jeden Tag für ein paar Minuten feinen Nebel über die Pilz Hölzer Ich empfehle hier ein System von Gefa.
Pilzbeet Algemein, Der Boden um die Pilzhölzer sollte mit Asthäcksel (10-20cm), Rindenmulch(10-15cm) oder Laub/Stroh(15-30cm) abgedeckt werden, dies bremst das Wachstum von Unkraut und verhindert die Keimung von Unkrautsamen. Eine Mulchschicht lockert den Boden, dies erleichtert das Jäten. (Als kleiner Tipp; Unkraut muss nicht entsorgt werden, man zieht es einfach aus dem Boden und legt es hin. So hat es noch einen Nutzen als Mulch. Und nur in sehr seltenen Fällen wächst es wieder an. Spätestens beim zweiten Mal Ausreißen vertrocknetes. Unkraut vergeht eben doch.) Außerdem schützt es den Boden vor dem Austrocknen. Zusätzlich zu der Mulchschicht kann man niedrig wachsende Bodendecker wie Waldsteinia (goldbeere), Waldmeister, oder Immergrün pflanzen. ein weiterer Vorteil Eine mulch Schicht ist das das Aufwertung von Erde durch den Regen verhindert wird. so bleiben die Pilze schön sauber
Pilze auf dem Balkon pflanzen. Dies ist nicht ganz einfach, da das Klima im Normalfall zu windig und zu trocken ist. Wenn möglich auf der Nordseite, falls nicht möglich kann man Pilze auch in einer Kiste anbauen. Dazu Pilzhölzer in eine große Kiste stellen. Am besten nehmen sie eine wasserdichte Kiste, füllen am Boden ca. 15cm Blähton oder Siegelbruch ein, an einer Stelle Graben sie ein Rohrstock in den Siegelbruch ein. so können Sie Die Höhe des Wasserspiegels sehen.
Stellen sie die Pilzhölzer direkt auf den Ziegelbruch. Anschließend mit Wasser auffüllen so dass der Wasserspiegel immer noch im Ziegel Bruch liegt. die Pilzhölzer sollten keinen direkten wasserkontakt haben.
Anstelle einer Kiste können Sie auch ein mini Gewächshaus verwenden. achten sie aber darauf, dass das Material UV stabil ist.
unabhängig davon ob sie nun eine Kiste oder Gewächshaus verwenden, stellen sie sicher dass keine direkte Sonne draufscheint sonst werden die Pilze zu heiß bekommen. Die optimale Wachstums Temperatur für Pilze liegt zwischen 20 und 25 Grad Celsius also im gleichen Bereich wie bei den meisten Pflanzen. Um die Bildung von Fruchtkörpern auszulösen benötigen die meisten Pilze eine etwas tiefere Temperatur von 5 – 10 Grad. Temperaturen von 35 Grad sind für die Pilze tödlich. Damit Pilze fruchten brauchen sie etwas frische Luft und wenig Licht
bei sehr hohen CO 2 Konzentration und totaler Finsternis denkt der Pilz er sei noch im Boden, deshalb wird er nicht fruchten. Erst wenn die CO2 Konzentration abnimmt und ein klein wenig Licht auf die Pilzhölzer kommt beginnen sie zu fruchten.
Haben sie im Garten einen Schacht kann dieser auch zur Pilz Zucht umgenutzt werden dazu entfernen sie am besten den Deckel und ersetzen ihn durch Plexiglas bei Direkter Sonneneinstrahlung sollten sie um den Schacht noch ein paar Pflanzen setzen oder ein schattiert Netz verwenden.
Zur Pilzernte
ein Pilz Holz sollte immer komplett abgeerntet. Werden wenn man einzelne Pilze entfernt verfallen die restlichen Pilze in eine Schockstarre. sie wachsen nicht mehr und werden sie oft von Maden befallen. Deshalb entfernt man alle Pilze von einem Pilz Holz so kann man den Befall durch Fliegen verhindern Noch einer Weile werden sich dann frische Pilze bilden. Außerdem sollte man die Pilze nicht alt werden lassen. sobald sich der Hut komplett ausgerollt hat beginnt Der Pilz Sporen zu produzieren. Ein Pilzholz kann entweder mehrere Generationen an Pilzen produzieren oder aber ein Großteil seiner Energie in die Sporen Produktion verschwenden. Geerntete Pilze können getrocknet oder blanchiert und eingefroren werden oder für einige Tage im Kühlschrank gelagert oder natürlich frisch zubereitet werden. Kleine Randnotiz. Steinpilz werden am besten getrocknet da erst dadurch das einzigartige Aroma entsteht.