Obst- & Beerengarten, Naschhecke, Waldgärten nach permakultur Prinzipien

Heckenpflege

Oft stehen Hecken zu dicht, dadurch regen sich die Sträucher gegenseitig zum Höhenwachstum an. Die Sträucher blühen nur wenig und tragen wenig Früchte. Dies ist nicht nur aus der Sicht von Bienen und Hummeln schade, sondern führt auch zu hohem Schnittaufwand. Lassen Sie sich beraten, wie Ihre Hecke zum Vogelparadies wird und sich der Schnittaufwand reduzieren lässt. Sowohl für Wildhecken als auch für Formschnitthecken möglich. Das Schnittgut sollte man so gut als möglich vor Ort verwerten; es ist ein wertvoller Dünger. Besonders Heidelbeeren und Rhododendren freuen sich über reichlich holziges Material. Die beiden Pflanzenarten wachsen auch bestens auf morschen Baumstümpfen und helfen mit ihren spezialisierten Mykorrhiza, das Holz zu zersetzen.

Naschhecke/Naschgarten

In jedem Garten lassen sich Beerensträucher, Obst-, Nuss- und insektenfreundliche Pflanzen integrieren, je nach den Bedürfnissen kann man den Schwerpunkt anders wählen. Wenn man zum Beispiel wenig Zeit hat, Gehölze zu schneiden und man einfach den Sommer hindurch etwas naschen möchte, bietet sich eine Kombination von verschiedenen Zwergobstsorten an. Mini-Kiwi, Säulenbeere, Feigen, Mirabellen, Frucht-Felsenbirne, Persimone, Zwerg-Edelkastanie, Zwerg-Nussbaum, Zwerg-Haselstrauch, um einige meiner Favoriten zu nennen. So kann man auf kleinem Raum bereits reichlich Obst produzieren. Was man nicht selbst erntet, darüber müssen Sie sich keine Sorgen machen – darum kümmern sich die Vögel.

Interessante Obst-, Vogel- und bienengehölze sind zum Beispiel die beiden Vogelbeer-Sorten ‘Fingerprint’ und ‘Rosina’. Die Früchte sind frei von Bitterstoffen und haben einen angenehmen süß-sauren Geschmack. Manchmal wird auch Sorbus aucuparia ‘Edulis’ oder die Mährische Eberesche als essbar bezeichnet. Sie ist zwar weniger bitter als die Wildform und macht deutlich größere Früchte als die Wildart, dennoch ist sie für den Rohverzehr etwas bitter.

Köstlichkeiten von Wildobst und mehrjährigem Gemüse

Hoshigaki, getrocknete Himmelskaki
Getrocknete Mini-Kiwi
Kornelkirschensirup
Rhabarbersirup
Robinienblütensirup
Tannenspitzensirup/-honig
Hagebuttensirup
Gemüse vom Baum
Die jungen Sprossen des Gemüsebaums sind ein sehr schmackhaftes Frühlingsgemüse. Meiner Meinung nach eines der besten Gemüse überhaupt. Die Triebspitzen werden kurz nach dem Austrieb gepflückt, wenn sie etwa handgroß sind. Die Triebe werden in Butter angebraten, mit Bouillon abgelöscht und noch etwas Rahm dazu gegeben – fertig ist die Leckerei. Der Gemüsebaum selbst hat ein sehr würziges Aroma.

Eine gleiche Zubereitung wie beim Gemüsebaum empfehle ich für die Aralie elata, den Teufelsspazierstock. Der frische Austrieb ist ein sehr schmackhaftes Frühlingsgemüse.

Gemüsebaum und Aralie gehören zu den beliebtesten Wildgemüsen in Japan und China und werden zum selben Preis gehandelt wie ein gutes Stück Fleisch.

Linde – der sanfte Blattsalat
Junge Lindenblätter ergeben einen schmackhaften Blattsalat. Die Blätter nehmen viel Soße auf. Man kann einen Schluck Süßmost oder anderen Fruchtsaft zu den Blättern geben, dann die Salatsoße.
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Obst und Beeren übers ganze Jahr:
Juni

Kirschen: Narana®, Valerij Chkalov
Johannisbeeren
Juli

Felsenbirne
Johannisbeeren
Himbeeren
Brombeeren
Äpfel: Julyred, Diana®
Birnen: Julibirne, Bunte Grüne Sommer-Magdalenenbirne
Pflaumen: Spilling gelbroter PSR, Aprisali (AprikosexPflaume)
Stachelbeeren
August

Brombeeren
Himbeeren
Mini-Kiwi
Feigen
Stachelbeeren
September

Süße Vogelbeeren
Indianerbanane
Himbeeren
Feigen
Kastanien
Haselnüsse
Fruchtweisdorn
Walnüsse
Oktober

Schwarznuss
Herznuss
Pekannuss
Kaki
Ölweide Sweet’n’sour®
November

Sweet’n’sour®
Schlehe, Schwarzdorn
Kiwi Solissimo® Renact®
Dezember

Kaki
Schlehe, Schwarzdorn
Lagerobst und Gemüse

Äpfel: Glockenapfel, Boskoop
Birnen
Weißdornsorten
Yacon-Wurzel
Kiwi
Kartoffeln, Topinambur, Karotten, Erd-Birne (Apios)
Trockenobst

Birne
Kaki
Rabarber (gezuckert)
Erdmandel
Mini-Kiwi
Fruchtleder

Kornelkirsche
Kirsche
Kaki.

lekereien aus dem eigenen garten, meine Pflanzenliste:
Pflanzen der Oberschwelli

Baumpflanzung in syntropischer Landwirtschaft(Permakultur)

Egal ob in einer Agroforstanlage oder im Hausgarten, ein Baum wächst nur ungern allein. Will man, dass ein Baum oder Strauch gesund ist und zügig wächst, muss man ihn in einem Konsortium pflanzen, in einer Gemeinschaft aus Pflanzen, die ihn beim Wachstum unterstützt. Am besten erkläre ich das anhand ein paar Beispielen.

Sie möchten einen Nussbaum, Kirsche, Apfel oder Edelkastanie pflanzen. Diese Gehölze brauchen einen durchlässigen, humosen Boden, um optimal zu gedeihen. Pflanzt man sie auf schweren, lehmigen Boden, brauchen sie deutlich mehr Zeit, um anzuwachsen, und haben oft Probleme mit Krankheiten und neigen zu Kümmerwuchs. Man muss den Boden und das Bodenleben baumtauglich machen. Hierbei helfen verschiedene Pflanzen mit. Disteln helfen dabei, überschüssige Nährstoffe zu verarbeiten und den Boden zu lockern. Man muss natürlich keine Disteln pflanzen, sondern nahe verwandte Kulturpflanzen gehen genauso gut, z. B. Sonnenblume, Artischocke und Gartenlatich, besser bekannt als Kopfsalat. Auch Kartoffeln und Zwiebeln helfen, den Boden baumfähig zu machen. Die Stangenbohne kann man dem jungen Bäumchen emporwachsen lassen und es etwas beschatten. Um den Boden weitreichend und tief zu lockern, sind Schwarzerle, Silberweide, Pappeln und Ulmen nützliche Gehölze. Sie wachsen problemlos in lehmigen Boden und bereiten ihn für Nussbaum und Kastanie vor. Wird die Weide zu groß, schneidet man sie auf Kopf und benutzt das Astmaterial zum Mulchen. Nebst Gemüse und Begleitgehölzen gehören auch Beerensträucher wie Himbeeren oder Cassis zu einem frisch gepflanzten Baum. So eine Pflanzengesellschaft ist nicht nur super effektiv in der Bodenverbesserung, sondern auch ein Blickfang. Richtig geplant, kann man bereits nach zwei Monaten erste Salate und Beeren ernten. Bis die Kastanie oder der Nussbaum groß ist, gibt es immer etwas zu ernten in der Pflanzengemeinschaft. Übrigens, Edelkastanien sind Fremdbestäuber; es braucht immer zwei unterschiedliche Sorten, die als gegenseitige Bestäuber geeignet sind.
https://permies.com/t/237849/Syntropic-Agriculture

Agroforst, mein Angebot:
Beschaffung, aussaat und aufzucht von pflanzenmaterial
Beratung in Arten und Sorten Wahl
Veredeln/Pfropfen vor Ort
Verkauf von Edelreiser
Verkauf von Steckhölzer
Einführungskurs in Pfropfen und Pflanzenvermehrung.
Telegram gruppe zum Erfahrungsaustausch t.me/baumpflegewurzel

Boden- und Pflanzengesundheit
Obst und Beeren können jedoch auch Mühe machen. Sie werden von Krankheiten befallen, kümmern sich, und Früchte werden von Schädlingen befallen. Schädlinge und Krankheiten sind Zeiger für ein Ungleichgewicht im Boden. Verdichtung, biologische Verarmung oder Überdüngung sind häufige Ursachen. Gerade im Siedlungsbereich wird oft Aushubmaterial neben dem Haus deponiert, oft sogar fest gewalzt, dann noch mit 20 cm Humus überdeckt. Solche Gärten zeigen dann Staunässe, Trockenheitsprobleme und die meisten Pflanzen tun sich schwer, ordentlich zu wachsen. In so einer Situation sind Helfergehölze erforderlich, die den Boden lockern und vorbereiten. So ist z. B. die Silberweide und die Schwarzerle in der Lage, schweren Lehm zu durchwurzeln und den Weg für andere Pflanzen freizumachen. Mechanische Bodenlockerung ist dabei eine gute Ergänzung.

Ein lebendiger Boden unterdrückt Krankheitskeime aktiv und frisst Krankheitserreger auf. In der Wissenschaft spricht man von „disease suppressing soil“. Eine gesunde Pflanze kann sich aktiv gegen Schädlinge wie Läuse, Dickmaulrüssler, Schadpilze, Essigfliegen und vieles Weiteres wehren. Pflanzen verändern Protein- und Zuckerzusammensetzung, um für Schädlinge unattraktiv zu werden. Pflanzen können Abwehrstoffe gegen fressende Insekten produzieren. Ob eine Pflanze gesund ist, lässt sich über den Blattsaft analysieren. Man misst den Zuckergehalt im Blattsaft und kann so Rückschlüsse über die Pflanzengesundheit ziehen. Ebenso kann man bei Gehölzen den Stärkegehalt im Holz messen und dadurch abschätzen, wie viel Reserven ein Baum noch hat.

Habe dir noch 3 Beiträge, was gerade in der Bodenkunde und Pflanzengesundheit abgeht. Mein favorite ist “the plant health pyramid”



Baumschnitt und seine Auswirkungen:
Pro:
Der Baum bleibt jung und wüchsig, was seine Lebenserwartung verlängert.
Bessere Qualität der Früchte in Bezug auf Größe, Menge, Lagerbarkeit und Aroma.
Bildung einer robusten, sturmfesten Krone durch Korrektur von Schwachstellen.

Kontra:
Falsch ausgeführte Schnittmaßnahmen können zu umfangreicher Fäulnis oder sogar zum Absterben des Baumes führen.
Ein falscher Schnitt kann zur Vergreisung eines Baumes führen und zu übermäßiger Fruchtbildung durch zu starkes Auslichten.
Ein falscher Schnitt kann zur Bildung von Wasserreisern führen. Wird zu stark geschnitten, stirbt ein Teil des Wurzelwerks ab, was parasitische Pilze begünstigt.
Deshalb im Zweifelsfall lieber nicht schneiden.
Gehölze müssen im Gleichgewicht sein zwischen Holz und Blättern. Bei jungen Bäumen dominieren klar die Blätter. Relativ große Blätter sorgen eher für dünne Äste, was eine sehr gute Wundheilung ermöglicht. Die produzierten Stoffe werden gleich wieder in das Wachstum investiert.

Erwachsene/fruchtbare Bäume haben einen großen Holzkörper, der gleichzeitig das Speicherorgan des Baumes ist. Ist der Speicher bis zum Rand gefüllt, folgt ein Fruchtjahr, in dem ein Teil der Speicherstoffe für die Fruchtbildung verwendet wird. Bei manchen Bäumen passiert dies jährlich, bei anderen gibt es nur alle paar Jahre ein sogenanntes Mastjahr.

Bei Altbäumen ist der Holzkörper so groß, dass er nicht oder nur unzureichend mit Reservestoffen gefüllt wird. Die Folge ist ein schwacher Austrieb und kleine Blätter an einzelnen Ästen und Kronenteilen. Solche Bäume zeigen einem recht gut, wo sie die Krone erneuern möchten. Einzelne Äste zeigen Kümmerwuchs, während der Baum im Kroneninneren kräftige neue Triebe bildet.

Der Baum bildet eine Sekundärkrone. Durch den Schnitt kann man einen Baum in diesem Prozess unterstützen. Regelmäßiger Schnitt kann die Lebenserwartung eines Baumes drastisch erhöhen. So stirbt beispielsweise ein ungeschnittener Haselstrauch nach 80 Jahren. Ein Hasel, der regelmäßig geschnitten wird, kann auch schon mal 500-1000 Jahre alt werden.

Ob im Wald oder im Garten, Bäume weisen oft statische Mängel auf wie gleichstarke Gabelungen oder keine Verbindung der Holzkörper. Diese brechen sehr leicht, obwohl sie gesund aussehen. Gleichstarke Gabelungen können einreißen und zu einem Druckzwiesel werden. Druckzwiesel neigen zum Auseinanderbrechen oder als Eintrittspforte für Fäulnis.

Schlitzäste oder eingewachsene Rinde können ebenfalls zum Ausbrechen führen. Oftmals wird durch eingewachsene Rinde eine Quetschstelle verursacht. Bei dieser Quetschung entsteht eine Stelle, die nicht mehr mit Assimilaten versorgt wird. Zuerst zeigt sich verringertes Dickenwachstum an der betroffenen Stelle, dann stirbt die Rinde ab. Über solche Stellen gelangen Fäulniserreger in den Stamm, ohne dass offene Wunden vorhanden sind.

Solche Schwachstellen lassen sich schon früh erkennen und durch Erziehungsschnitt oder Korrekturschnitt beheben. Jede Baumart hat ihre Eigenarten, wie man sie am besten schneidet, und auch innerhalb einer Baumart gibt es beträchtliche Unterschiede. So kann ein junger Kirschbaum gut mit starken Eingriffen umgehen und regeneriert sich schnell. Ein alter Kirschbaum hingegen kann durch falschen Schnitt zum Absterben gebracht werden.

Je höher die Photosyntheseleistung, desto besser die Wundheilung. Deshalb sollte ein Baum bei Trockenstress vor dem Schnitt gewässert werden. Eine Düngung mit Nährhumus/Teraprata ist ebenfalls hilfreich. Gehäckseltes Material ist ein super Baumdünger.